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English to German translations [PRO] Social Sciences - Science (general) / Wissenschaftsdidaktik
English term or phrase:fair test(ing)
"Fair testing" scheint in der englischsprachigen Literatur zum wissenschaftlichen Unterricht ein verbreiteter Begriff für etwas sehr Spezifisches zu sein. Ich vermute, dass ich das umschreiben muss, weil es kein deutsches Pendant gibt; oder kennt jemand eines?
In a fair test two or more things are compared. In order for a test to be fair or scientifically sound, children are required to ensure only one thing (this is called a variable) is changed. https://www.theschoolrun.com/what-is-a-fair-test
Ask your students to apply what they know about fair testing to the following situations: Imagine that you want to figure out whether the blooming tree in your yard is causing the runny nose you've gotten this spring. Can you think of an observational test you might perform to help figure this out? How would you make that test fair? https://undsci.berkeley.edu/article/fair_tests_01
Much attention has been given to children's ability to control variables, most particularly with the ascendancy of the 'fair testing' metaphor, that has become synonymous with the scientific method in the UK curriculum. aus: John K. Gilbert, Science Education, Band 4, Taylor & Francis, 2006
Explanation: Das ist ein Prinzip vor allem bei psychologischen Tests, um Diskriminierung aufgrund irgendeiner Gruppenzugehörigkeit auszuschließen. Es wird also immer nur ein Merkmal/eine Variable abgeprüft.
Vielen Dank, die Beispiele haben mich auf die richtige Spur gebracht und verdeutlicht, dass es "Testfairness" im Deutschen hier eben nicht ist. 2 KudoZ points were awarded for this answer
Ich dachte mir schon, ich hätte etwas dazufügen sollen heute früh, war dann aber nicht zuhause. Ich schätze deine und Rolfs Meinung(en); an Fehlinterpretationen oder Unterstellungen war mir hier nicht gelegen. Ich war eher erstaunt, dass bezogen auf den Kontext eine mMn viel zu allgemeine Feststellung über eine Phrase getroffen wurde, die ich - wie ich hoffe, an den Beispielen gezeigt - für viel enger gefasst halte. Ich bin schlicht von dem ausgegangen, was ich an muttersprachlichen Erklärungen gefunden habe. Es drehte sich immer um die gleichen Begriffe. Zum "sauberen" Arbeiten (viele setzen dies auch in Anführungszeichen, deshalb sagte ich das) gehört für mich mehr.
Ich danke euch allen sehr für die lebhafte und engagierte Diskussion. Ich bin froh, durch die Verschiebung ein noch größeres Publikum erreicht zu haben. <br> "Fair testing" hat es in dieser Bedeutung offenbar nicht nach Deutschland geschafft, und das scheint mir wegen der Missverständlichkeit des Begriffs auch gut so zu sein. Der Ansatz selbst ist ja auch nicht unumstritten, wie zum Beispiel mein letztes Kontextbeispiel zeigt. Es gibt natürlich auch naturwissenschaftlich saubere Experimente ohne "isolierende Variablenkontrolle" (vielen Dank, Björn). <br> Da mir "isolierende Variablenkontrolle" wenig verbreitet scheint (und das direkte englische Begriffsäquivalent "Control of Variables Strategy" zu lauten scheint), lautete meine Lösung für einen Kontext, in dem die Adressaten auch englischsprachige Texte zum Thema Schule lesen, am Ende für adequate control of variables (fair testing): adäquate Kontrolle der Variablen ("fair testing"). <br> Ich werde die Frage gleich zurück nach Education verschieben, da Marions Antwort für mich insgesamt am hilfreichsten war, obwohl sie nicht gepasst hat.
So viel Aufregung tut deinem Blutdruck aber bestimmt nicht gut ;-) Die Anführungszeichen kennzeichnen in dem Satz doch nur den Ausdruck und gewiss keine Ironie oder was immer du hineingelesen hast!
"Fair testing This is concerned with observing and exploring the relationship between an independent variable and a dependent variable. Independent variables are identified and one is manipulated while the others are controlled." http://learning.gov.wales/docs/learningwales/publications/14...
Das ist ein(!) Punkt unter mehreren. Wenn das immer noch nicht deutlich genug ist, dann weiß ich ehrlich gesagt auch nicht, wie ich das noch anders angehen könnte. Mit "sauber" (noch dazu Anführungszeiche) stimme ich gar nicht überein.
Es geht wieder (!) bei der Folie "Fair Testing!" um die Überprüfung des Einflusses anderer Variablen. Hier hast du es sogar schwarz auf weiß: "These types of scientific enquiry should include: observing over time; pattern seeking; identifying, classifying and grouping; comparative and fair testing (controlled investigations); and researching using secondary sources." https://www.gov.uk/government/publications/national-curricul...
Dort steht "controlled investigations"; darum geht es. Zum wissenschaftlichen "sauberen" Arbeiten gehören aber noch andere Dinge, zumal das als Bildungskonzept (wie du unten schon selbst sagtest) wenig taugt. Und "fair testing" umfasst nicht alles.
"Es geht also durchaus um mehr als nur darum, alle außer der aktuelle interessierenden Größen konstant zu halten."
Klar. Und da sieht man dann auch die Bedeutung von "fair", auf die ich hingewiesen hatte. Es bedeutet hier "makellos" im Sinne von "richtig", also "wissenschaftlich sauber".
Die erste von Matthias angeführte Quelle lautet (soweit man sie kostenfrei lesen kann: "A fair test is one where one variable is changed at a time, for testing its particular effect on the experiment, while keeping all other variables constant. For a test to be fair, a control group must be implemented, biases must be limited, an adequate sample size must be used, and interfering variables have to be controlled. Fairness ensures..." Es geht also durchaus um mehr als nur darum, alle außer der aktuelle interessierenden Größen konstant zu halten.
"Es geht hier nicht um "fair", sondern um den Fachbegriff "fair testing". Der kommt aus der Psychologie und bedeutet ..."
Wenn du "stammt ursprünglich aus" meinst, gibt es dafür einen Beleg?
"Wenn dieser Fachbegriff (...) in die Naturwissenschaften übernommen wird, dann dürfte sich dessen sprachliche Bedeutung erst mal nicht ändern"
Nun, übernommen wird (falls es denn eine Übernahme ist) in diesem Fall lediglich das, was im semiotischen Dreieck "Symbol" heißt. Bekanntlich gibt es eine Unmenge von identischen Symbolen, die keineswegs aus sprachlicher Schlamperei für unterschiedliche Dinge gewählt worden sind (Stichwort Polysemie). Selbst innerhalb derselben Fachsprache kommt das durchaus vor, z. B. "Fixierung" in der Psychologie.
Warum sollte das anders sein, wenn ein Symbol aus zwei Wörtern besteht? Wie ist es z. B. mit "positives Feedback"? Das stammt ursprünglich aus der Technik; in der Technik ist dieses "positiv" mathematisch zu verstehen, in anderen Bereichen eben nicht.
Hier geht es mMn nicht darum, einen Begriff, den man meist auch in Anführungszeichen einsetzt, einzuführen, sondern sich auf die Kontrolle der Variablen als Hauptmerkmal zu konzentrieren. Das hier ist ein Fair Test: "Um den Ursache-Wirkung-Zusammenhang in einem Experiment nachzuweisen, musst du die natürlichen Bedingungen ständig kontrollieren und eine künstliche Situation schaffen, in der nur die einzige unabhängige Variable für die vermutete Wirkung als Ursache in Frage kommt." http://i-literacy.e-learning.imb-uni-augsburg.de/node/1264
Ich würde so etwas als wissenschaftlich "sauber" bezeichnen, aber das beantwortet natürlich nicht deine Frage nach einem deutschen Pendant für "Fair testing", die vermutlich auf ein allgemein verbreitetes Konzept oder Schlagwort zielte.
Danke und damit wir uns nicht falsch verstehen: "Ich hab den schoolrun-Artikel übrigens nicht zitiert, das war ein anderer Beitrag."
Das war auch nicht auf dich bezogen. Deshalb mein kleines "auch" in dem Satz; war aber, wie ich selbst gerade sehe, nicht deutlich genug. Dein Vorschlag hatte wenigstens einen Hintergrund, auch wenn ich nicht mit ihm übereinstimmte; der zweite Vorschlag hat mich völlig aus der Rolle geworfen und darauf waren meine zwei anderen Sätze bezogen.
"Isolierende Variablenkontrolle" klingt hervorragend, finde ich, auch wenn das nicht die direkte Übersetzung des englischen Begriffs ist, aber ganz offenbar sagt es ja genau das aus, was gemeint ist. Die isolierende Variablenkontrolle produziert zwar nur sehr wenige Treffer, wenn man im Netz danach sucht, scheint also nicht sehr gebräuchlich zu sein, aber es ist verständlich und leuchtet unmittelbar ein. Für naturwissenschaftliche Tests, bei denen es nicht um Gerechtigkeit geht, perfekt. (Ich hab den schoolrun-Artikel übrigens nicht zitiert, das war ein anderer Beitrag.)
Hilft das: "Um diese Defizite auszugleichen, wurden im Rahmen dieser Arbeit drei Aufgabenserien entwickelt, anhand derer Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I das Planen und Durchführen aussagekräftiger Experimente erlernen. Die grundlegende Strategie, die ihnen dazu vermittelt wird, ist die der so genannten isolierenden Variablenkontrolle. Die naturwissenschaftlichen Themen, anhand derer dies geschieht, stammen aus der Physik und der Chemie. " http://www.uni-giessen.de/fbz/fb07/fachgebiete/physik/einric...
Ich "komme" aus der Soziologie und halte Testfairness für völlig fehl am Platz. Das hat mit wissenschaftlichem Experimentieren an sich auch nichts zu tun; ich weiß nicht, wie man den schoolrun-Artikel (den ich sehr hilfreich fand, danke), so missverstehen kann.
Es geht hier nicht um "fair", sondern um den Fachbegriff "fair testing". Der kommt aus der Psychologie und bedeutet diskriminierungsfreie, also gerechte Testung. Wenn dieser Fachbegriff im Kontext von Tests und mit dem Merkmal "nur eine Variable" in die Naturwissenschaften übernommen wird, dann dürfte sich dessen sprachliche Bedeutung erst mal nicht ändern, egal was "fair" allein oder in anderen Kontexten oder etymologisch (ohne h übrigens) sonst noch bedeutet.
"Das Problem ist dann allerdings tatsächlich die Bezeichnung "fair testing", die eindeutig auf Nichtdiskriminierung abhebt. Solche sprachlichen Feinheiten scheinen für die Naturwissenschaften gleichgültig zu sein"
Na ja, so ein- oder zweimal im Jahr wissen die MINT'ler auch mal was über Sprache, auch wenn Herr Schwanitz das nicht wahrhaben wollte. SCNR.
Einfach mal in einem guten Wörterbuch nachsehen, was "fair" im Englischen so alles bedeuten kann und was die Ethymologen dazu sagen.
Matthias, das kommt mir zwar etwas seltsam vor - eben wegen "fair" -, aber vermutlich haben die Naturwissenschaftler/-innen da einfach einen Begriff aus der Sozialwissenschaft übernommen und auf naturwissenschaftliche Tests umgemünzt. Das Problem ist dann allerdings tatsächlich die Bezeichnung "fair testing", die eindeutig auf Nichtdiskriminierung abhebt. Solche sprachlichen Feinheiten scheinen für die Naturwissenschaften gleichgültig zu sein. Ich würde in dem Fall vielleicht schreiben: "... nach den Kriterien/Bedingungen der Testfairness", um deutlich zu machen, dass da - unter Außerachtlassung von Sinn und Zweck - lediglich ein technisches Element übernommen wurde. Testfairness einfach in Anführungszeichen zu schreiben, finde ich zwiespältig, denn die signalisieren im Dt. oft eine Distanzierung oder Ironisierung.
Marion, bei meinen Beispielen geht es darum, Schülern und Studenten wissenschaftliches Arbeiten beizubringen. Es geht nicht um Tests mit Menschen, sondern um Experimente, bei denen jeweils nur eine Variable geändert wird und alle anderen kontrolliert und/oder konstant gehalten werden. Ein Beispiele wäre die Messung des Sauerstoffverbrauchs eines Fisches bei verschiedenen Temperaturen. Dieses Experiment sollte nicht in verschiedenen von Natur aus unterschiedlich warmen Teichen durchgeführt werden, sondern in einem ansonsten leeren Aquarium, dessen Wassertemperatur geändert werden kann, ohne dass sich andere Parameter (Wasserbewegung, Algenwachstum, andere Fische usw.) ändern. Das nennen die Briten im naturwissenschaftlichen Unterricht offenbar "fair testing". Und daher meine Probleme. Es geht eben nicht um Fairness gegenüber bestimmten Gruppen, wie z. B. bei der psychologischen Definition von Testfairness hier: "Ausmaß, in dem die aus einem Test resultierenden Werte zu keiner systematischen Benachteiligung best. Testpersonen bzw. Gruppen von Testpersonen führen." (https://portal.hogrefe.com/dorsch/testfairness/)
Ja, das bezieht sich auf Tests mit Menschen, das haben Psychologie und Pädagogik so an sich ;-). Und was sollte "fair" auch sonst für eine Bedeutung haben? Aber für die von dir genannten Beispiele trifft das doch ebenso zu, wenn ich das richtig sehe, da geht's überall um Tests mit Menschen. Also wo ist das Problem?
Ich habe die Frage jetzt nochmal von Education nach Science verschoben, vielleicht erreicht sie so noch weitere Kolleginnen und Kollegen mit guten Ideen.
Herzlichen Dank für die bisherigen Antworten. "Wissenschaftliches Experimentieren" ist deutlich allgemeiner als "fair testing", das ja offenbar speziell Experimente mit Variation nur genau einer Variablen beschreibt. Mein Stand bisher ist, dass ich "Testfairness" in Anführungszeichen nehmen werde. Im Deutschen habe ich für diesen Begriff nur Verwendungen mit Menschen als Versuchspersonen/Beobachtungsobjekte gefunden.
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Testfairness
Explanation: Das ist ein Prinzip vor allem bei psychologischen Tests, um Diskriminierung aufgrund irgendeiner Gruppenzugehörigkeit auszuschließen. Es wird also immer nur ein Merkmal/eine Variable abgeprüft.
Example sentence(s):
Testfairness ist besonders dort von Bedeutung, wo Auswahlentscheidungen aufgrund des Testergebnisses getroffen werden (High-stake tests). Hohe Ansprüche an Testfairness werden daher eher bei psychologischen Leistungstests (verkehrspsychologischer Idioten
... wird das Thema der Testfairness ausgehend vom Bereich der Diagnostik der Intelligenz diskutiert. Es wurden vermehrt Tests entwickelt, die von Einflüssen des soziokult., schulischen und erziehungsspezif. Erfahrungshintergrundes möglichst ...